Wiener Wohnen Podcast
Ein Podcast für alle Menschen, die den Gemeindebau und den Sozialen Wohnbau in Wien lieben und näher kennenlernen möchten. Geschichten vom und aus dem Leben im Gemeindebau.
Wiener Wohnen Podcast
#21: Das Hip Hop Duo "Esrap"
Markus Egger war in Ottakring und hat das Hip Hop Duo Esrap im Sandleitenhof getroffen. Die Rapperin Esra Özmen und ihr Bruder Enes sind im Gemeindebau im 16. Bezirk aufgewachsen: In dieser Episode erzählen sie u.a. , warum Rap ihre Seele heilt, dass ihre Musik in keine Schublade passt und warum Esra ihre Biologie Matura gerappt hat.
Hier wird nicht gewohnt. Hier wird bereits gelebt. Das Leben im Gemeindebau.
Speaker 1:Der Wiener Wohnen Podcast mit Markus Egger.
Speaker:Also ich stehe hier heute im Sandleitenhof. Hinter mir der Bücherei. Vor mir steht das Rap-Duo ESRAP. Ihr seid hier aufgewachsen. Vielen lieben Dank fürs Kommen heute.
Speaker 4:Sehr gerne.
Speaker 5:Dankeschön.
Speaker:Ich habe im Internet gelesen, ihr habt es auf einer 30 Quadratmeter Wohnung hier im Sandleitenhof gewohnt. Ist das richtig?
Speaker 5:Nein, das ist falsch.
Speaker:Das ist falsch. Schlecht recherchiert.
Speaker 3:Nein, das war in der Kulmgasse. Das war früher, also wo ich und auf die Welt gekommen sind, das war gegenüber von Mannerfabrik. Da sind wir groß geworden, das war halt so eine richtige Gastarbeiterwohnung. Das einzige Mal in der Küche, wie sie draußen. Und von dort sind wir dann, die Wohnung hat denkt vorbei an. Ich glaube 1999 war das. Das war eine Brand auf der ganz oberste Stock. Und da waren wir halt auch betroffen. Und unser Ziel war Friemos, wie wir Ausflug gemacht haben, waren wir immer im Kongresspark und haben dann getragen.
Speaker:Der gleich gegenüber ist da vom Sandleitenhof. Und auch das Kongressbad gibt es da weiter unten.
Speaker 3:Genau, das ist das Kongresspark und Bad, das ist eine ganz große Fläche da. Und da waren wir sehr oft als Ausflug und meine Eltern haben mich immer geträumt, hier zu wohnen. Und dann haben wir wirklich so glücklicherweise als Notwohnung die Gemeinde wohnt hier bekommen. Im Jahr 1999 und seitdem wohnen wir hier. Also besser vor allem.
Speaker:Besser vor allem. Also du bist ausgezogen, glaube ich.
Speaker 3:Genau, ich bin vor drei Jahren ausgezogen, da ich geheiratet habe und muss halt ausziehen und habe im 16. bis hier keine Wohnung mehr gefunden. Und dann muss ich halt im 5. ausziehen. Aber genau. Irgendwann kehrt man wieder zurück.
Speaker:Du rapst und du singst. Also der Mann singt und die Frau rapt. Ist das, habt ihr da immer, wenn ihr, also früher jetzt kennt man euch ja schon, wenn man früher irgendwo aufgetreten ist, hat man immer gedacht am Anfang, das ist umgekehrt?
Speaker 5:Ich glaube, ich weiß nicht, ob es. Also weil die Erwartungen waren, glaube ich, eher so, dass das umgekehrt ist. Und es wurde auch ein bisschen so rübergebracht, als wäre das ein Kunstprojekt und als würden wir uns das so ausdenken, dass ich jetzt Rap und Ennis sing, damit es politisch ist. Es war einfach, das waren wir einfach. Also ich habe es gemacht, diese Härte in Rap und Ennis hat es schon immer gesungen. Auch diese Arabeske Melancholie hat das ja gemacht. Deswegen war das so eine Mischung und das war vor 15 Jahren oder sowas, wo ich den Studio alleine dachte, noch damals war. Und gerappt habe, habe ich gesagt, Anis, ich finde Rap all geil, aber ich finde es eine Melancholie, eine Arabeske fehlt mir ein bisschen, machen wir das zusammen. Und so haben wir begonnen, zusammen Musik zu machen.
Speaker:Ich glaube, du gibst ja jetzt auch noch Hip-Hop- und Rap-Workshops für Jugendliche, wo du das auch weitergibst. Oder ich habe in einem Interview gelesen, wo du, glaube ich, sagst, viele Jugendliche mit Migrationshintergrund, wenn die 16 sind, sitzen die halt am Donaukanal oder auf der Donauinsel schauen ins Wasser und hören so Musik, wie ihr auch macht.
Speaker 5:Genau, also ich glaube, es ist für viele Migranten, auch viele Kinder, ist glaube ich so Rap, eine Form von Therapie, eine Form von Heilung. Therapie ist das falsche Wort. Eine Heilung. Also ich habe auch immer, und wenn wir auch glaube ich, also wir haben so Phasen, wenn es uns nicht so gut geht, dann NS macht das auch allein, ich auch allein dann steigen wir ins Ort und hören arabeske Musik. Und cruisen eine halbe Stunde lang. Oder nehmen wir den Kopf her und gehen durch die Stadt und hören uns. Das ist so eine Heilung der Seele. Genau. Und vor allem schreiben. Ich sag das auch, also weiter zusammen. Ich finde schreiben ist eine der wichtigsten Heilungen. Also sobald du es auf dem Papier hast, is it weg von dir und wenn du es liest, dann ist es ein bisschen.
Speaker:Das heißt von der Seele schreiben.
Speaker 5:Genau, von der Seele schreiben.
Speaker:Von der Seele für die Ohren.
Speaker 5:Genau, genau, genau, genau.
Speaker:Du hast ja, glaube ich, deine ersten Songs auch in einem Jugendzentrum im 20. Bezirk geschrieben.
Speaker 5:Weg von 20. Im 20. Bezirk war das damals. Eh, ich war also, ich habe damals zu Hause so irgendetwas aufgenommen, weil ich so ein Gedicht geschrieben habe. Hab's dann auf YouTube hochgeladen. So mit deinem damals einem Aufnahmegerät habe ich das gemacht. Ziemlich oldschool. Und ein Freund von mir hat es irgendwie gehört und gemeint, es gibt ein Jugendzentrum, dort gibt es ein Studio. Let's go, gehen wir dorthin und machen wir was.
Speaker:Das heißt, dann bist du von hier vom St. Leitenhof. Welcher, also Stiege sagen wir vielleicht nicht, falls die Fans dann die Bude einrennen, aber das heißt, die Eltern wohnen noch da und du wohnst bei den Eltern, glaube ich.
Speaker 5:Ja, voll voll, voll. Ich wohne noch da mit meinen Eltern. Ich liebe es auch. Ich würde es glaube ich auch nicht ausziehen, aber langsam wird ein bisschen nicht eng, aber es ist halt zu alt die Wohnung.
Speaker:Wir gehen jetzt am Matteotti-Platz, wer es kennt. Da gegenüber ist das alte Kino. Ich meine, da seid ihr natürlich auch noch zu jung, ich auch, dass es ein Kino war. Da sind jetzt die ganzen Soho-Otterkring-Sachen und auch eine Kunstschule ist da drin. Da habe ich auch mal eine Geschichte drüber gemacht. Seid ihr da auch manchmal drin oder wart ihr da schon mal drin?
Speaker 3:Das war früher, war, also daran kann ich mich noch ein bisschen erinnern, da war Ende 90er war hier. Der Supermarkt. Genau. Und daran kann ich mich noch erinnern, dann war so dort ein Schlussverkauf. Dann Uglos eingekauft. Seitdem gehört das dann zu Caritas eigentlich, früher das auch zu Caritas gehört.
Speaker 5:Und unten gibt es hier dieses elektronische Museum und das was das verbindet. Genau, genau, genau, genau. Gleich dort wurden wir. Und als Kinder wollten wir schon immer rein, wir haben es nie geschafft, leider. Aber ja, ich kann mich auch gut erinnern, Just Minus Mandel. Damals hat der Vater 100 Schilling gegeben. Wir konnten dort immer einkaufen. Und genau, dann ist es irgendwo mal zugewiesen. Dann stand es sehr leer. Ach, zum Beispiel diese an der Ecke, das war der Post. Da ist dann auch rübergegangen in den Standleit, in den Intersport.
Speaker 3:Aber das merkt man zum Beispiel, ich habe das gar nicht damals nicht so mitbekommen, aber Nachbarschaft im Gemeindeboten ist schon was anderes als bei den anderen Wohnern, also jetzt bei Privatwohnungen. Wenn ich jetzt im fünften Monat, da gibt es null Nachbarschaft. Also ich kenne meine Nachbarn gar nicht. Here ist mir aufgefallen, ich kenne alle Nachbarn von uns. Es gibt schon eine Gemeinschaft, die man sich begrüßt, man sich kennt, immer wieder aus.
Speaker 5:Man begegnet sich auch viel mehr. Vor allem ist es am Leitenhof ziemlich geil, weil du so Orte hast, wo nicht so viel Auto ist, Autoverkehr ist. Und dann sitzen auch Leute sehr viel. Zum Beispiel bei uns gleich gegenüber der Kirche sitzen auch viele Leute, dann gibt es den Kindergarten oben. Davor gibt es auch Bänke, also da chillen noch sehr viele Menschen. Deswegen begegnet man sich auch mehr.
Speaker:Das heißt, Heimat für euch, da sind Leutenhof.
Speaker 5:Ja, ja, klar, klar, klar.
Speaker:Es gibt ja auch viele Lieder über Otterkring, also OTK ist ein Hit von euch, quasi über Otterkring. Da fährt ihr auch, was ist das für ein Motorrad? Da sitzt ihr glaube ich im Video am Motorrad und fährt durch Otterkring.
Speaker 3:Genau, das war, diesen Motorrad haben wir so ausgebaut. Unser Producer hat es auf Instagram gesehen und hat geschrieben, ob wir diesen Motped ausbauen können. Und wir haben es dann ausgebaut, das war so ein 50-Kubik-Moped. Und mit dem sind wir da durch den Rotterding gekreust. Okay, und genau.
Speaker:Da schauen schon die Leute aus den Fenstern unten. It is also so, dass ihr seid jetzt auch schon ein bisschen bekannter, dass die Leute irgendwann sagen, okay, we have dich in Fernsehen gesehen oder by the fest week or Popfest or something, but it is so.
Speaker 5:I have in other bits manchmal more account than in St. Light. But what here are the videos and Fernsehen is a song where management, hey, we have gone, blah, it laughed, and so on and so forth.
Speaker:Wie war das für dich? Ich habe jetzt ein bisschen recherchiert und habe gelesen in unterschiedlichen Interviews, wie du gesagt hast, für dich war es am Anfang schwierig, dich auszudrücken, dass du eh, wie du vorhin schon gesagt hast, du warst dann in einem Jugendzentrum, hast du Songs aufgenommen, auch für die Matura Sachen eingerapt für Biologie oder so. Ja, ich habe recherchiert. Das war deine Art Sprache quasi, um dich auch in der Schule auszudrücken oder vor den Lehrern.
Speaker 5:Voll, es war komisch. Also ich habe so in mir drinnen etwas gehabt, ich glaube, der musste raus. Und irgendwie durch Rap kam das auch irgendwie. Ich kann mich so an meinem ersten Konzert erinnern, wo so meine ganze Scheu wegging. Das war so eine Befreiung von dieser Unterdrückung selbst von mir selbst. Also ich glaube, es war sehr viel, auch systematisch auch mit dem Schulsystem was gehabt. Ich habe sehr viel Angst gehabt, was zu reden, weil es falsch war. Und das und jenes und dieses dauerhafte Druck konnte dann mit Rap raus, glaube ich. Und das war so eine Befreiung für mich.
Speaker:Und wie war das für dich? Da hat sie dann zu dir gekommen und gesagt, du, ich will jetzt, oder hast du ihr mitgekriegt, dass sie wahrscheinlich gerappt hat? Und hat sie dann irgendwann gesagt, du, ich will jetzt was machen, bitte sing mit mir. Oder habt ihr von klein, entschuldigen, dass ich unterbreche, oder habt ihr von klein auf schon gemeinsam irgendwie gesungen oder was gemacht?
Speaker 3:Nein, eigentlich nicht. Also es war eigentlich so, dass ich der Kasper in der Familie war. Ich habe immer schon gesungen in den Türkno-Zen und ich habe auch super Bühnenperformann gehabt. Als Fünfjährige habe ich getanzt und ich kann mich erinnern in mir, also wir waren in Mantalja, es gibt immer im Hotel solche Activities, so irgendwelche Programme. Am Abend war ich der Hauptrolle und ich war schon immer der Kasspirer. Und Essa war eigentlich die schüchterde Person. Und dann in so Jugendzentrumzeit gab es eine Studie und Essa hat dort begonnen, irgendwie so Workshops zu besuchen. Ist eigentlich so Step-by-Step passiert. Und dann war ich dabei, dann hat die ersten paar Trucks Essa allein aufgenommen. Dann war ich dabei. Ich wollte doch dann cool. Also es ist so irgendwie spontan zustande gekommen, die ersten Sachen. Genau. Also es war jetzt nicht geplant.
Speaker:Aber ihr seid zufrieden, so wie sie so end.
Speaker 3:Ist ja. Ich würde nichts anderes machen wollen. Nein.
Speaker:Das heißt, wir haben ja schon vorher geredet, du machst Workshops. Du hast doch auf der Bildenden studiert. Da habe ich auch in einem Interview gelesen, korrigiere mich, wenn das falsch ist, dass du am Anfang gesagt hast, die Welt dort war ein bisschen auch seltsam für dich, weil da irgendwelche, ich sag's jetzt mal, Bobo-Kinder oder Kinder aus einem anderen Milieu gekommen sind und dort halt Kunst machen können, die die Eltern irgendwie finanziert haben. Und du hast dich dann aber nach ein, zwei Jahren dort auch gut zurechtgefunden.
Speaker 5:Also ich muss sagen, meine Klasse war überhaupt nicht so eine Bobo-Klasse. Also deswegen habe ich mich schon ziemlich wohl gefühlt, was menschlich anbelangt ist. Aber ich habe einfach deren Stil nicht verstanden. Ich habe nicht verstanden, was sie dort suchen, was sie machen. Sie waren einfach, wie sie angezogen haben, wie sich geredet haben, wie sie waren, waren sie für mich einfach. Also ich dachte mir so, das kenne ich einfach alles nicht.
Speaker:Also so aus dem echten Leben dorthin gekommen und was geht da ab.
Speaker 5:Die haben für mich alles. Auch diese Performance so stundenlang liegen und dann zieht man sich aus, langsam. Und auf mir kommt ein Uhr, ein großer Applaus und alle sind voll berührt. Und ich denke mir so, was ist passiert? Also diese Kunstsprache habe ich gar nicht verstanden, aber so dann jahrelang dort sitzen und dann zu verstehen. Und was mich dann interessiert hat, war, dass immer so eine politische Sache dahinter liegt. Und das Konzept war sehr schön und nachdem ich so das begriffen habe, war es auch voll interessant.
Speaker:Und ihr habt ja, glaube ich, die Plattenpräsentation von Jushistan am Ipenplatz gehabt mit wahrscheinlich mega Crowd. Das war noch vor Corona kurz, oder? Und wie geht einem das jetzt ab, wenn man dann nicht vor, dass die Leute da so abgehen oder kann man ab und zu Konzerte spielen? Wie ist denn das jetzt?
Speaker 5:Konzerte kann man spielen, aber es ist halt nicht mehr so, dass die Energie ist ein bisschen. Nicht mehr so die alte, aber Chush ist dann, das war also unerwartet für uns, weil wir uns nicht dachten, dass so viele Leute dort sein werden. Wir haben so mit 200 Leuten gerechnet, dachten wir, wir sind zufrieden, wenn 200 Leute da sind. Dann war. der Ottergrün war noch nie so voll. Wirklich. Es ist also nichts zum Angeben, sondern es war echt erstaunlich, dass der ganze Park war voll und es waren von unterschiedlichen Kulturen, überall Menschen. Und ja, es war echt ein schönes Gefühl.
Speaker:Ich glaube in einem anderen Interview mit Mika-Musik Austria hast du gesagt, der Rap kommt aus dem Gemeindebau aus dem 12., 16., 20. Wieso ist das so? Mein Freund freut mich natürlich aber.
Speaker 5:Also vor allem in Österreich, also ich fokussiere mich auf Migranten-Rap, deswegen ist auch dieses Statement gekommen. Ich glaube viele Migranten wohnen halt in Gemeindebauten, wohnen draußen. Es gibt ein Sprüche, das habe ich schon oft, aber ich mag es. Ich schloss im Keller raus und die ganze Welt hört mir zu. Rap war im underground, rap war Armut, Rap war Widerstand. Rap wurde nicht von einem Dachgeschoss wohnung geschrieben in einer Terrasse. Das war es nicht. And die Leute, also mich interessieren auch die Leute, die es vom Keller ausmachen, sozusagen. Jetzt metaphorisch genannt. Und die wohnen in Gemeindebauten oft.
Speaker:Kennt ihr auch andere Rapper aus Gemeindebauten jetzt blöd gefragt? Gibt's da Wind?
Speaker 5:Es gibt ein paar, gibt es doch.
Speaker 4:Viele Soca-Musik, Kitbikes, Allikapon, Chicoba was sind aus dem 20. Genau, das sind die alle Migranten.
Speaker 5:Samira Dezac ist, glaube ich, auch im Gemeindebau aufgewachsen, ich weiß.
Speaker:Yusuf Demir ist jetzt kein Rapper, aber auch Brigitte Platz, 20. glaube ich.
Speaker 3:Ich glaube viele davon. Ja, das stimmt.
Speaker:Gibt es für euch jetzt Vorbilder, wo ihr sagt, okay, das gefällt uns, oder sagt ihr, puh, wir machen unser Ding und was die anderen machen, ist uns wurscht. Oder wie man angefangen hat, so wie man noch jünger war. Man sagt, keine Ahnung.
Speaker 3:Also ich denke, all Musik, die gut klingt, mag ich sehr. Also habe ich nämlich auch oft als Vorbild da. Ich tue auch manchmal, viele sagen, dass wir ASIC zum Beispiel vom Summerjam irgendwie, das gefällt mir sehr, habe ich mich auch inspirieren lassen. Also was musikalisch mir gefällt, würde ich gerne als Vorbild nehmen. Vielleicht jetzt von der Stil her gibt es Sachen, was ich nicht übernehmen würde. Jetzt von der Videoclip-Stil oder Texte her. Aber musikalisch her gibt es viele Künstler, die ich bewundere und auch feier.
Speaker:Die Beat lasst ihr von wem anderen machen und dass das schwierig ist, auch mit diesen arabesken Sachen, dass man das so reinkriegt, weil viele wollen halt die normalen Hip-Hop-Beats und eh das 0815, was jeder macht, was ihr natürlich nicht wollt und was auch dann für euch gar nicht so geeignet ist. Wie schwierig ist das, dass man wen findet, der dann die geeigneten Beats macht?
Speaker 5:Das ist allgemein schwierig und wir machen es dann doppelt schwieriger, glaube ich. Weil eine Sache dann, bitte? Wir machen zwei Sachen. Wir wollen so orientalische Beats. That is, glaube ich, noch. Also da würde ich die Producer nicht so. Sonst würde ich das so mehr machen. They can't show. But schwierig is, glaube ich, is NS. And we wanna arabes-message begleited. And that many producer finds a damn from rap comes, but also this machen can, that is ultra schwierig.
Speaker 3:But we are not left. We are not schwerer.
Speaker:Perfektionisten.
Speaker 3:Yeah, we have besonders and we do.
Speaker 5:It is a wicked and violent geese, then we are the leute, also mitgehen. And we machen halt eine Musik, die auch ein bisschen dazwischen ist. Also es ist rap, dann ist es Gesang, dann probieren wir mit deiner Band was. Also es ist wie unsere Identität. Also so verschwommen wir noch ein bisschen.
Speaker:Wollte ich gerade fragen, eure Identität. Also ihr singt sehr und rapt sehr deutsch und türkisch. Wie ist das für euch bei den Konzerten? Kommen dann auch jetzt irgendwelche Wiener und sagen: Ja, klingt voll geil, aber ich habe nur die Hälfte verstanden. Oder umgekehrt oder tretet ihr auch in der Türkei auf? Wie ist das? Ihr setzt euch als Wiener, als Otterkringern, nehme ich mal an, mit türkischen Wurzeln.
Speaker 3:Also im Großteil, ich glaube, von Statistik her haben wir, glaube ich, am meisten österreichische Zuhörer. Also Wiener, Österreicher, Kunstszene, linke Szene. Aber wir haben auch sehr viele Migranten, also Türken, Exegoslawen, Kroaten, also von Orient, also Syrien, Egypten. Das war auch zum Beispiel das besondere Chushistan Concert. Ich glaube, das ist auch ein bisschen Astro-In. There are each other scenes, of interesting hair there were. It was really good. By Travis Scott, there are no Hip Hop Menschen there. There were men with Kopftücher there, there were linked scenes, there were the scene the men. This was another so I have no contact. I don't know, this was the Up Platz for me. My Opa was a Moshe Ganger. And he was the last time on the Ultra. There are Moschee, Turkey Cafe. And the lives were open, from Opa, gold. Then we do it. Oh my God. I will tell you: on the Up there's a cafe house. I sit there with a friend and we read so we're Islam. We read, we philosophieren. Then we got a man, an altered Moshe Ganger, we kiss the hand, we say hello, Abby, and sagt, the seller looked weight. And then there are two vulnerable so linked Frauen, then reden we with them, and then is a type dort aufgegangen und sagt, bitte, was für Leute seid ihr eigentlich? I have all these unterschiedlichen Welten zu tun. Also das ist halt ein Privileg.
Speaker:Aber das ist ja dann auch cool, oder? Dass man sich denkt, okay.
Speaker 3:Wenn man einen Text zum Beispiel schreibt, da tun wir uns nicht schwer. Sag ich jetzt, okay, soll ich jetzt eher für die Österreicher schreiben einen Text oder für die Türken?
Speaker:Aber denkt man das so, dass man sagt, okay, schreibe ich das jetzt für die Österreicher oder für die Türken? Du schreibst ja die Texte.
Speaker 5:Also er ist eine, ich meine.
Speaker 3:Man muss sich das denken, weil, also ich denke vor allem schon, weil wenn ich jetzt ein Refrain schreibe, dann muss ich denken, okay, es muss leicht sein. Es muss irgendwie aufummachen. Okay, mit musikalisches, weil es sind unterschiedliche Welter. Und da, ich habe auch keine fixe Idee dafür und eine Meinung. Wir tun das schon ein bisschen schwer.
Speaker 5:So frei ist die Kunst auch nicht, wenn man sowas zeigt. Musik ist vor allem nicht so frei. Also wie kann es frei sein, wenn du im Radio spielen willst und dafür radiotagliche Musik machen musst. Das ist einfach so. Das redet niemand. Und sie denken, ah Rapper machen das mit YouTube-Klicks, but it is halt schwierig. And when du sagst, okay, ich will das spielen, dann musst du halt radiotaktliche Musik machen. Und wenn du nicht dabei bist, dann bist du frei, aber dann hast du weniger Klicks. And all these uh Spotify Algorithmen and then Labels and then jetzt is it no schwieriger. As would Radio nicht reichen, gibt es jetzt Spotify Playlists and they sagen, du musst playlist-mäßig Musik machen. Also wenn du brand Deutschrap reinbist, dann musst du Deutschrap machen. Wenn du ihn das willst, dann musst du unsere Musik gibt es noch keine Playlists. Und das ist halt das Schwierigkeiten und da muss man uns Gedanken machen, so machen wir den mit oder gar nicht.
Speaker:Wie war das für euch? Ich meine, du warst ja jetzt Kuratorin am Popfest, hast du aber glaube ich auch gesagt, ja okay, du hast zehn Jahre warten müssen, bis dich einmal überhaupt, dass du eingeladen wirst, dass du dort performen darfst und andere Leute, weiß ich nicht, seit zwei Jahren auf FM4 gespielt werden, die irgendwie jetzt österreichische Indie-Mucke machen, werden sofort eingeladen, denken sich dann ja, es ist super, dass ich da Kurator bin mit Fastman oder denken sich, ja, puh, warum hat es so lange gedauert?
Speaker 5:Also ich glaube, für mich war das ja geil, dass ich es jetzt mache. Klar habe ich das auch, also habe ich auch darüber geredet. Aber für mich war es dann wichtig, dass mir anzuschauen, wie das alles funktioniert. Und dann selber zu kuratieren, war ziemlich ein sehr interessanter Erfahrung. Wo ich dann auch gecheckt habe, okay, wie läuft das wirklich in der Musikszene, wen kann man wirklich auf die Bühne? Und dann gibt es auch diese, I don't know, when you have so viele Jugendliche von Jugendcentren, die jetzt Musik machen. Okay, super. Die kannst du aber nicht in eine fette Bühne aufstellen. Die brauchen davor. Also for the Festivals müsste davor noch so viel gemacht werden, damit sie tauglich sind aufzutreten. Und es war traurig, weil dann war es. Dann war ich dort und dachte mir so, oh mein Almers.
Speaker:Denen würde man gerne eine Plattform geben, aber sind noch zu klein.
Speaker 5:Oder hatten nur drei Songs. Und die werden aber nie groß, weil jetzt der Support nicht kommt, dann wird es auch nichts. Und das ist ein bisschen dann so, ja.
Speaker 3:Wir warten, dass der Rafkamor 150.000 Euro zufalls mal spendet. Er wollte das ja. Wir können es und Kultur. Davon haben wir Hoffnung, schauen wir mal. Ob er so grüßig ist, ja.
Speaker:Und das heißt, nach dem Interview wirst du jetzt wieder in die Gemeindewohnung gehen und du fährst jetzt dann wieder in den fünften Bezirk?
Speaker 3:Nein, wir haben jetzt.
Speaker:Das heißt, für das neue Album schon?
Speaker 5:Ja, ja, voll, für das neue Album. Arbeiten wir jetzt. Genau, ist auch schwierig, aber gut.
Speaker:Darf man schon verraten, wie das heißen wird?
Speaker 5:Ah, nein, wir haben ja eigentlich Namen, haben wir noch nicht. Also wir denken an den Namen gerade.
Speaker:Gibt es eigentlich einen Song, der über den St. Leitenhof handelt oder über Gemeindebau?
Speaker 5:Nein, nein, den machen wir jetzt.
Speaker:Den macht es jetzt, okay. Das heißt, wird dann exklusiv bei uns, nur bei uns zu streamen sein und nicht auf Spotify.
Speaker 5:Ja, alles gut. Machen wir. Das machen wir. Jeder, der meinem St. Leitenhof ist, geht nicht weg, das muss ich ja, also wirklich. Also unseren Nachbarn kenne ich auch seit 20 Jahren. Also oft viele. Viele sind auch nicht umgezogen.
Speaker:Aber jetzt nur nochmal, um darauf zurückzukommen, ist da irgendwer gekommen und gesagt, hey Lewand, mir taugt deine Musik oder kommen dann welche und sagen, okay, eure Musik ist super oder könnt ihr mir da eine Platten unterschreiben oder denken sie die. Oder sagen dann einfach, ja, ich weiß sehe, die wohnt seit 100 Jahren da und jetzt macht sie coole Musik und mit der muss ich gar nicht da jetzt Fan sein.
Speaker 5:Nein, nein, also wir haben wirklich unterschiedliche Fans. Also es kommen so, letztens war ich schockiert, wo man gespielt im Brabenhof hat, ist eine 80-Jährige Frau gekommen. Sagt, ich komme extra von Graz, ihr seid super! Und sie denken so, von Graz? Also ein 80-Jähriger, der hat irgendwie in Graz gesehen und hat es voll gefeiert und hat es recherchiert und ist nach Wien gekommen. Aber es passiert auch immer wieder hier. Auch zum Beispiel, Freunde von meinem Opa haben uns supported. Die haben auch lustige Gespräche miteinander gehabt und sie haben gesagt, mach das. Also auch hier in Otterkring, also hier in St. Leidenhoff passiert oft, dass Leute kommen und sagen, ey, dich kennen mich. Wo kann man dich hören? Und dann entweder schicke ich eine E-Mail, weil sie mit WhatsApp kein WhatsApp haben oder irgendwie.
Speaker:Und dann gehst du wie eine Präsidentin durch Otterkrink. Yes.
Speaker 5:Nein, nein, nein, jetzt mach ich.
Speaker:Warte jetzt einmal. Esrap, sind zu lieb und rappen noch a cappella hier für uns im Gemeindebaulife.
Speaker 3:Freitagabend, habe viel vor, Fahreschellkop, Osmanabe vor Ort, halbe Stunde, Felgen putzen auf 50 Quadratmetern, 100 Chuschen, Momo zuckdos, Morgki, Kasso Node Strafe, weil der Bartsch nicht gut passt, Kaffeetasse kann nicht fassen, all die Kopf zocken ab auf der Gringen Straße, ganze OTK 30er Zone, Onkel Tom will seine Ruhe, Fresh für Liste, tanzen im Kreis bis zu 100, immer gut.
Speaker:Perfekt, vielen lieben Dank, danke schön. Ich kann leider nicht klatschen, wenn ich das Mikrophone habe, aber ich klatsche leise vor mich hin. Danke. Vielen lieben Dank fürs Gespräch heute. Esrap Sandleitenhof. Dankeschön. Sehr gerne.
Speaker 4:Dankeschön für deine Frage.
Speaker 2:Hier wird nicht gewohnt. Hier wird bereits gelebt. Das Leben im Gemeindebau. Mit Markus Egger.